FREITAG, 28.11.2025

13:15 – 15:00 Uhr: Kino in der Reitschule

Omari, ein undokumentierter Flüchtling, wäscht in Israel Teller. Der Eritreer fliegt auf und soll abgeschoben werden. Am Flugplatz flüchtet er über das Gepäckband zurück in die Ankunft, wo er von der Managerin des abstiegsgefährdeten FC Netanya als nigerianische Transferhoffnung empfangen wird. Die Verwechslung bringt ihm eine Wohnung mit Whirlpool und ein Problem ein: Er kann nicht Fussball spielen, nur gut rennen. Dem Komischen, Unrealistischen von Omaris Situation setzt das Drehbuch authentisch wirkende Momente des Rassismus und der Asylproblematik entgegen, zumal die Flüchtlinge von real Vetriebenen verkörpert werden. Eine ebenso erheiternde wie erhellende Kombination.

Link zum Trailer auf der Homepage des Kinos.

15:30 – 17:15 Uhr: Kino in der Reitschule

Chatila und Reda sind aus dem Libanon nach Griechenland geflüchtet. Die beiden Cousins bestehlen Einheimische, prostituieren sich und sparen das Geld, um gefälschte Pässe für die Ausreise aus Athen zu bezahlen. Sie wollen nach Deutschland, um dort ein Café zu eröffnen.

Chatila ist der reifere der beiden und verwaltet pflichtbewusst ihre Einkünfte. Seine Frau und sein zweijähriger Sohn befinden sich im Libanon in einem Lager. Er will sie dort rausholen, sobald er in Deutschland genug Geld verdient hat. Dennoch betrügt Chatila seine Frau mit Tatiana, einer Einheimischen, die ihnen helfen soll, den kleinen Waisenjungen Malik, um den sie sich kümmern, aus dem Land zu seiner Tante zu bringen. Sie soll ihn als ihren Sohn ausgeben.

Als der drogenabhängige Reda jedoch ihr hart verdientes Geld verliert, müssen sie noch einmal von vorne anfangen. Chatila schmiedet daher einen Plan. Er will sich als Schmuggler ausgeben und Geiseln nehmen, um ihn und seinen besten Freund aus ihrer hoffnungslosen Umgebung herauszuholen, bevor es zu spät ist.

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20:15 – 22:00 Uhr: Kino in der Reitschule

«Dynamic Wisdom» erzählt die Geschichte eines selbstverwalteten Kollektivs von 20 Personen aus Nigeria, das angesichts der Lücke, die die Schweiz hinterlassen hat, entstanden ist. Da sie trotz ihres Status in Europa keine Unterstützung erhielten, entwickelten die Mitglieder ihre eigenen Lösungen: solidarische Unterkünfte, gemeinsame Nutzung von Ressourcen, partizipative Selbstverwaltung.

Der Film zeigt, dass es ihnen selbst unter sehr schwierigen Bedingungen gelingt, ihre Würde, Autonomie und Gesundheit zu bewahren, indem sie sich ausserhalb des Systems bewegen – während andere durch das Asylverfahren gebrochen werden. Er wirft eine unbequeme Frage auf: Sollten NGOs und die Zivilgesellschaft weiterhin ein zunehmend unmenschliches System unterstützen – und damit riskieren, es zu billigen – oder sich stattdessen daraus zurückziehen, um andere, alternative und wirklich humane Formen der Aufnahme zu entwickeln?

Anschliessend findet eine Diskussion mit zwei Mitgliedern des Collectif Exilia statt: Elise Shubs, Regisseurin und Expertin im Bereich Asyl, und Karine Povlakic, Juristin für Asylsuchende und Künstlerin.

Link zum Film: https://dynamicwisdom.ch/

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SAMSTAG, 29.11.2025

10:15 – 12:20 Uhr: Kino in der Reitschule

Die sozialdemokratische Partei und Gewerkschaften prägten während über hundert Jahren eine solidarische Schweizer Arbeiter:innenkultur. Eine Kultur, die im Verlauf der 70er-Jahre während nur eines Jahrzehnts kollabierte. Heute gibt es keine «Arbeiter» mehr. Arbeiter:in heisst heute «Ausländer:in». Dokumentarisches Essay von Samir, damals Migranten-Bub im Arbeiterort Dübendorf bei Zürich.

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11:00 – 12:30 Uhr: Aula im PROGR

Abends in einem Schweizer Zug. Yalini, eine tamilisch-schweizerische Frau, erhält einen Anruf von ihren Eltern. Das Gespräch wird heikel und angespannt, einer der Fahrgäste spricht sie an und ärgert sich, dass sie zu laut spricht. Yalini steht zwei Welten gegenüber, die sie nicht verstehen.

Am 11. September 1973 stürzte Augusto Pinochet die sozialistische Regierung von Salvador Allende in Chile. Tausende von Menschen verliessen das Land, um der Repression zu entfliehen. In der Schweiz waren die Behörden misstrauisch gegenüber chilenischen politischen Flüchtlingen, die als zu links galten. Eine weit verbreitete Bewegung des zivilen Ungehorsams zwang den Bundesrat jedoch, seine Position zu überdenken.

13:15 – 15:20 Uhr: Kino in der Reitschule

Welche Einzelschicksale verbergen sich hinter den Folgen der Schweizer Ausschaffungsinitiative? Der Dokumentarfilm «Arada – Verbannt in eine fremde Heimat» erzählt von drei Männern, die zwar in der Schweiz aufgewachsen sind, jedoch keinen Schweizer Pass haben. Mustafa, Vedat und Duran werden wegen Straftaten in die Türkei ausgewiesen, die Heimat ihrer Eltern. In diesem neuen Umfeld bemühen sie sich nun, ihren Platz zu finden und ein Gefühl von Heimat zu entwickeln. Doch sie vermissen ihre Familien, welche sie zurücklassen mussten, und halten an ihrer schweizerischen Identität fest. «Arada» heisst im Türkischen «(da-)zwischen». Der Dokumentarfilm setzt bei der Bedeutung von Heimat an und fragt, was mit einem Menschen passiert, der aus dieser verbannt wird.

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13:30 – 14:00 Uhr: Aula im PROGR

Nicht alle, die in der Schweiz zur Welt kommen, haben die gleichen Rechte. Es gilt das Abstammungsprinzip, das Blutrecht. Wer keine Schweizer Vorfahren hat, muss sich um das Bürgerrecht bewerben. Aber nirgendwo in Europa ist Einbürgerung so schwierig wie in der Schweiz.

Die Reportage wird in Anwesenheit des Regisseurs im Rahmen von Workshop #21 «Einbürgerung revisited: Geschichten, Erfahrungen und Forderungen» in der Aula gezeigt.